1. Was unterscheidet einen Elastomer-Wellendichtung von einem PTFE-Wellendichtring?
Das elastische Verhalten verschiedener „Gummi“-Werkstoffe arbeitet mit dem klassichen Wellendichtring-Design (nach DIN 3760) mit Wurmfeder hervorragend zusammen (https://prelon.de/produkte/wellendichtringe-elastomer-prelon-elasto/).
PTFE-RWDR werden meist als Lippenringe ausgeführt, weil sie nur über eine geringe Elastizität verfügen; sie reagieren empfindlicher auf Radialbewegungen oder ungewollte Verformungen des Dichtelements. Die Ausführung als Lippe fördert zudem den gewollten Nachstell-Effekt bei Verschleiß des RWDR (https://prelon.de/wp-content/uploads/2018/02/BP30-2016.pdf). Die Vorteile von Wellendichtringen aus PTFE-Compound wiegen die geringe Elastizität mehr als auf:
– Trockenlauf,
– hohen Umfangsgeschwindigkeiten und
– hohe Temperaturen oder auch
– starke chemische Belastung
Darüber hinaus ermöglichen Sonderkonstruktion, die Einschränkungen zu kompensieren (https://prelon.de/produkte/wellendichtringe-ptfe-prelon-ringe/der-kombiring/).
2. Woher kommt der Name Simmerring (Warenzeichen der Freudenberg Sealing Technologies)?
Der Ursprung des Wellendichtrings (WDR) geht auf Walther Simmer zurück. Im Jahr 1929 entwickelte der Österreichische Ingenieur aus Leder und Metall eine Wellendichtung. Bei seiner Arbeit in der Lederfabrik Carl Freudenberg in Weinheim schädigte die eingesetzte Salzlauge die Wälzlager einer Leder-Spaltmaschine. Dazu entwickelte Walther Simmer eine Lösung aus Chromleder, das in metallischen Manschetten gefasst wurde. Eine Spiralfeder zieht dabei das dichtende Chromleder an die Welle. Später ersetzten Elastomer-Werkstoffe wie Perbunan das ursprüngliche Leder.
3. Wie suche ich den richtigen Werkstoff für einen RWDR aus?
Aus den Angaben zur Geometrie der Dichtstelle und zum abzudichtenden Medium leitet sich das einsetzbare Elastomer ab. Dieser Überblick kann helfen eine erste Auswahl zu treffen:
https://prelon.de/werkstoffe/elastomere/
Trocken laufende Dichtstellen, aggressive chemische Belastung durch das Medium oder durch Reinigungsmittel, nicht zuletzt schnell laufende Anwendungen führen zum Einsatz von PTFE-Compounds. Auch hierzu eine Unterstützung: https://prelon.de/werkstoffe/ptfe/
4. Wozu werden geteilte RWDR eingesetzt? Worauf muss ich bei geteilten RWDR achten?
Geteilte Radialwellendichtungen können stunden-oder gar tagelange Montagen wesentlich verkürzen. Die eingesparten Kosten können sich in mehreren tausend Euro bemessen.
Geteilte Wellendichtungen sind jedoch konstruktiv anders ausgelegt als ungeteilte RWDR. Sie sind nach der Montage in jedem Fall axial zu sichern, z.B. durch eine geteilte Rückhalteplatte, die einen axialen Versatz des Profils an der Schnittstelle verhindert. Die richtige Vorgehensweise bei der Montage trägt entscheidend zum erfolgreichen Einsatz bei.
5. Undicht – warum ein perfekt ausgesuchter WDR nur die halbe Lösung bleibt?
Scheitern – ist das möglich trotz sachkundig ausgesuchten Wellendichtrings?
Der Systempartner ist ebenso entscheidend wie der des Wellendichtring selbst: die Gegenlauffläche. Diese Gegenlauffläche wird in ihrem ‚Ideal‘ beschrieben als hart, wärmeleitend, mit drallfreier Oberfläche und geringer Rauhigkeit.
Werden schmierende Medien gedichtet, ist eine geringe Rauhigkeit von Vorteil. Werden Suspensionen oder abrasive Medien gedichtet, gilt
– für den Dichtwerkstoff: je robuster, desto langlebiger
– für die Gegenlauffläche: je glatter desto besser und je härter desto besser.
Bei hohen Geschwindigkeiten ist die Wärmeleitung der Welle von größter Bedeutung, insbesondere wenn das Medium nicht kühlt.
„Weiche“ Edelstahlwellen in der Lebensmittelproduktion können mit entsprechend weichen Lippen des Wellendichtrings kombiniert werden (https://prelon.de/werkstoffe/ptfe/). Man spricht also von einem Dichtsystem, das aus RWDR und Gegenlauffläche besteht.
6. Was ist eine back-to-back Anordnung?
Wann braucht man eine back to back Anordnung?
Die ‚back-to-back‘-Anordnung zweier Rotationsdichtungen dichtet in zwei Richtungen, was ein Dichtring mit nur einem Dichtelement nicht kann. Besondere Profile vereinen diese back-to-back Anordnungen in einem Profil wie z. B. Prelonring ‚BP30 / 1-1‘ (https://prelon.de/wp-content/uploads/2018/02/BP30-2016.pdf).
Begründung: I.d.R. ist wirkt das Dichtelement eines RWDR einseitig. Diese einseitige Wirkung wird durch unterschiedliche Druckgradienten (verursacht durch verschiedene Dichtkantenwinkel) bewußt gestaltet und durch natürlich und künstliche Rückförderstrukturen verstärkt.
7. Warum sind zwei Lippen statt einer Lippe bei einem PTFE-Wellendichtring sinnvoll?
Wellendichtringe mit zwei gleichsinnig angeordneten Dichtlippen können bei stark verschleissenden Einsätzen die Lebensdauer der Dichtung verlängern. Dieser Effekt kann dadurch untertstützt werden, dass zwischen die Dichtlippen bei der Montage Fett zur Schmierung der zweiten Lippe eingebracht wird (https://prelon.de/wp-content/uploads/2018/02/BP30-2016.pdf).
Wellendichtringe mit zwei gegensinnig angeordneten Dichtlippen ermöglichen auf engem Bauraum die gleiche Wirkung wie zwei Wellendichtungen in back-to-back Anordnung (https://prelon.de/wp-content/uploads/2018/02/BP31-2016.pdf).
8. Welchen Vorteil haben individuelle RWDR für die Konstruktion / Instandhaltung?
Ganz gleich, ob die Wellendichtungen Ihrer Maschine in Zoll – Maßen ausgeführt ist oder ob der Hersteller besondere Profile oder Geometrien vorgesehen hat oder ob der Hersteller vom Markt verwschwunden ist, bei Prelon finden Sie schnell Ersatz.
Für die Konstruktion können Lösungen gefunden werden, welche der Standard Hersteller nicht bieten kann.
9. Was ist bei Wellendichtungen für den Einsatz mit Lebensmitteln zu beachten?
An Wellendichtungen im Einsatz rund um Lebensmittel werden besondere Anforderungen gestellt:
– das Einhalten besonderer Werkstoffnormen (https://prelon.de/werkstoffe/werkstoffe-fuer-lebensmittel/)
– hygienisches Design (https://prelon.de/produkte/wellendichtringe-rwdr-nach-technischer-anwendung/rwdr-fuer-lebensmittelkontakt/)
– „weiche“ Stähle als Gegenlaufflächen
Bei weiteren Fragen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.